Ein Digitaler Notruf (Smartwatch/Smartphone) war am 20.09.2024 gegen 17:19 Uhr auf der Leitstelle Gütersloh eingegangen. Zu der übermittelten Mobilrufnummer konnte kein Kontakt hergestellt werden. Die Leitstelle alarmierte daraufhin mit dem für dieses Einsatzscenario vorgesehene Einsatzstichwort "PiG - Person in Gefahr".
Dieses Einsatzstichwort wird ähnlich behandelt, wie sogenannte Notfalltüröffnungen. Es werden ein Rettungswagen, ein Notarzteinsatzfahrzeug, der Löschzug der Berufsfeuerwehr sowie der Rüstwagen und das Löschgruppenfahrzeug LF 20-2 des Löschzuges Spexard zur Einsatzstelle entsandt.
Da in diesem Fall der ungefähre Standort auf der Bundesautobahn 2, in Fahrtrichtung Hannover, in Höhe eines Industriegebietes übermittelt wurde, rückte anstelle des Löschgruppenfahrzeuges 20 - 2 vom Löschzug Spexard das Löschgruppenfahrzeug 20 - 1 aus. Auf diesem Fahrzeug wird mehr Absicherungsmaterial vorgehalten.
Nachdem der Rettungswagen der Rettungswache Verl, der Rüstwagen und das Löschgruppenfahrzeug 20-1 die gemeldete Einsatzstelle ohne Erkenntnis passiert hatten, gingen die Fahrzeuge der Berufsfeuerwehr Gütersloh zunächst am Feuerwehrhaus in Spexard in Bereitstellung und fuhren nicht zusätzlich auf die Autobahn auf. Durch den Einsatzleitwagen der Berufsfeuerwehr wurde die Gegenfahrtrichtung kontrolliert. Auch hier gab es keine Feststellung.
Im Bereich des vermutlichen Einsatzortes führt eine Autobahnbrücke über die BAB 2. Dieser Bereich wurde durch die Besatzung des Löschgruppenfahrzeuges 20 -1 fußläufig, unter Zuhilfenahme einer Wärmebildkamera ebenfalls kontrolliert. Auch hier gab es keine Feststellung.
Während der Beratungen, ob dieser Einsatz nun ruhigen Gewissens als Fehleinsatz eingestuft und beendet werden kann, gelang es den örtlichen Einsatzkräften über die übermittelte Mobilrufnummer das vermeintliche Unfallopfer zu erreichen.
Eine männliche Person meldete sich und versicherte, er sei wohl auf. Das sein Smartphone einen Notruf abgesetzt hatte, war im nicht aufgefallen. Er befände sich mit seinem Fahrzeug tatsächlich auf der Bundesautobahn 2 und hatte den Bereich Gütersloh vor einiger Zeit passiert.
Der Einsatz konnte somit ruhigen Gewissens als Fehleinsatz beendet werden.
Für den Kostenersatz des Einsatzes wird der Inhaber das Smartphones nicht aufkommen müssen. Die Einsätze die aus diesen Fehlalarmierungen über die automatischen Systeme resultieren sind zur Zeit sehr gering. Grundsätzlich ist der Nutzen dieser Notruftechnik als überaus positiv zu bewerten. Sollte Ihr Smartphone oder Ihre Smartwatch einmal versehentlich einen Notruf absetzten, so ist es wichtig, dass sie danach etwaige Anrufe von unbekannten oder nicht angezeigten Rufnummern beantworten. Dahinter könnte eine Rückfrage der örtlichen Feuerwehrleitstelle stecken. So können unnötige Einsätze vermieden werden. -Zur Erinnerung: Es droht Ihnen dadurch kein Kostenersatz!