Am 02.10.2013 kam es gegen 11:15 Uhr auf der BAB 2 in Fahrtrichtung Hannover auf Höhe der Anschlussstelle Gütersloh zu einem folgenreichen Verkehrsunfall.

Der Kreisleitstelle in Gütersloh wurde ein Verkehrsunfall mit einer leicht verletzten Person gemeldet. Daraufhin wurde ein Rettungswagen zur Unfallstelle entsandt. Die Alarm und Ausrückeordnung (AAO) der Feuerwehr Gütersloh wurde erst einige Wochen zuvor insoweit geändert, als das bei einem Rettungsdiensteinsatz auf der Bundesautobahn nunmehr automatisch der Löschzug Spexard mit einem Großfahrzeug (i.d.R. der Rüstwagen) zur Absicherung der Einsatzstelle mit alarmiert wird. Dieses geschah zeitgleich über die Alarmgruppe „Sonder KFZ“. 

Der Rüstwagen rückte wenige Minuten nach der Alarmierung mit drei Feuerwehrangehörigen aus. Eine weitere Gruppe (9 Mann (SB)) bleib zunächst mit dem Löschgruppenfahrzeug 16/12 (LF 16/12) in Bereitstellung am Gerätehaus. 

Bei Eintreffen bot sich den Spexarder Einsatzkräften ein völlig anderes Lagebild als das gemeldete, bzw. durch das Alarmstichwort „Unterstützung Rettungsdienst – Absicherungsmaßnahmen“ angenommene Einsatzbild. Ein polnischer Sattelzug war in die Mittelschutzplanke geraten und hatte diese über mehrere Meter weit durchbrochen. Der Fahrer war wie gemeldet nicht eingeklemmt und augenscheinlich glücklicherweise nur leicht verletzt. Aus dem Sattelzug trat massiv Dieselkraftstoff aus, da der Tank aufgerissen war. Der Kraftstoff wurde durch den nachfolgenden Verkehr auf mehrere hundert Meter länge verteilt.

Sofort wurde die Berufsfeuerwehr Gütersloh sowie das noch am Gerätehaus Spexard in Bereitstellung  befindliche Löschgruppenfahrzeug nachgefordert. Das Leck im Tank konnte auf Grund der Größe nicht abgedichtet werden. Mit Bindemittel wurde der Kraftstoff zunächst „eingedeicht“ und der restliche Tankinhalt nach Eintreffen des Gerätewagen Öl der Berufsfeuerwehr abgepumpt.

Bei der weiteren Erkundung vor Ort wurde zudem eine Ölspur, die von der Einsatzstelle bis zum Rastplatz „Heideparkplatz“ führte, festgestellt. Auf dem Parkplatz wurde ein dunkler VW Golf vorgefunden, der sich offenbar beim passieren der Unfallstelle die Ölwanne aufgerissen hatte. Um den Mehrbedarf an Ölbindemittel und Mannstärke zu decken wurde für den Löschzug Spexard gegen 11:42 Uhr  ein weiterer Alarm ausgelöst. Mit der Alarmadresse „Hilfeleistung mittel“ wurden die übrigen drei Fahrzeuge des Löschzuges Spexard angefordert. Zudem wurde der LKW des Löschzuges Friedrichsdorf zur weiteren Bindemittelzuführung alarmiert.

Die Bergungs- und Aufräumarbeiten dauerten bis ca. 16:00 Uhr an. Zeitweise waren beide Richtungsfahrbahnen komplett gesperrt. Im späteren Einsatzverlauf konnte jeweils eine Fahrspur pro Richtung frei gegeben werden. Die Reparatur der Mittelleitplanke durch die Autobahnmeisterei dauerte noch bis ca. 18:00 Uhr an. Es kam auf allen Ausweichstrecken über den ganzen Tag zu massiven Verkehrsbehinderungen. 

Der Sachschaden wurde durch die Autobahnpolizei auf ca. 150.000,- Euro geschätzt. Während der Unfallaufnahme durch die Polizei gab der Sattelzugfahrer zunächst an, durch einen unbekannten PKW geschnitten worden zu sein. Dadurch habe er die Kontrolle über das Gespann verloren und sei über alle drei Fahrspuren nach links in die Mittelschutzplanke geraten. Im Rahmen einer weiteren Befragung mittels Dolmetscher, räumte der 62jährige  später ein, aufgrund eines "Sekundenschlafes" von der Fahrbahn abgekommen zu sein. Zur Durchführung des Strafverfahrens wurde eine Sicherheitsleistung angeordnet

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Fotos: Andreas Eickhoff für nw-news.de